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Da war am Anfang die grosse Leere zu bewältigen, nachdem ich meine Mutter zurück in ihre Heimat gebracht hatte. Ihr Wunsch war es, ihre noch verbleibende Zeit im Seniorenheim in der Heimat wo sie 70 Jahre glücklich ihre Kinder grossgezogen und viele Freunde hat, zu verbringen. Es war schwer, sie dort zu lassen, mit dem Wissen, dass 700 Kilometer von nun an zwischen uns sein werden. Ein Trost war mir, sie jederzeit besuchen zu können und einige Zeit in meiner alten Heimat zu verbringen, so dachte ich es mir. Doch es kam ganz anders.
Zuerst plagte mich eine mir noch nicht erklärliche Krankheit, wo ich das Gefühl hatte von Innen heraus zu brennen. Mein Körper schmerzte dort, wo immer auch diese Hitze den Weg nach aussen suchte. Meine Haut wurde trocken und fühlte sich an den Gliedern wie ein Reibeisen an, wenn meine Hand darüber strich. Am Körper selbst bekam ich Hitzeblasen, einfach ekelig. Gottseidank bin ich ein positiver Mensch und dachte mir: „Was hast du nur deinem Körper zugemutet, dass er nun alle Kraft dazu aufwendet, diesen Müll wieder raus zu schaffen.“
Ja, so dachte ich wirklich. Wie sollte es sonst möglich sein, die angehäuften Ablagerungen raus zu arbeiten, er musste sie verbrennen und das Ergebnis sah ich an meiner Haut. Um dieses Wunderwerk zu unterstützen, pflegte ich sie mit medizinischen Badezusätzen, Ölen und Cremen. Es dauerte Monate, bevor ich sagen konnte, jetzt ist eine andauernde Besserung in Sicht. Doch das Wunder ist geschehen, die schreckliche Hitze ist eingedämmt, meine Haut normalisiert sich wieder. Mit dazu beigetragen hat sicher der wunderbare Sommer, konnte ich doch viele Tage im See schwimmen. Wasser und Sonne waren meine Medizin. Doch den Wunsch, meine Mutter zu besuchen, musste ich die ersten Monate des Jahres vergessen, Als es mir soweit besser ging und ich wusste, dass ich keine ansteckende Krankheit hatte, kam Corona.
Es ging ja recht schnell im März. Ausgangssperre, Abstand und Maskenpflicht, die Grenzen dicht. Was nicht verboten war, Spaziergänge, Walken, vor allem nicht in Gesellschaft. Also verbrachte ich bei schönem Wetter meine Zeit mit Walken und erkundete so meine nähere und weitere Umgebung zu Fuss. Vielleicht hat sogar Corona zu meiner Genesung beigetragen. Ich glaube zum Teil war es so. Ich nahm mir so fest vor Ende September zu meiner Mutter zu reisen. Kontakt hatten wir ja immer manchmal sogar mehrmals in der Woche per WhatsApp. Wir haben geredet, gesungen und gelacht. Oftmals eine Stunde und länger. Ich freute mich so sehr, sie gesund und vital zu sehen. Manchmal rollte eine Träne über meine Wange, die ich schnell wegwischte. Ich weiss, ich fehle Mutti auch und doch, sie ist dort glücklich. Sie hat sogar einen Partner zum Kartenspielen, ausserdem die Möglichkeit zum Basteln, Singen, und an Gedächtnisübungen teilzunehmen. Jeden Tag gibt es irgend eine Aktion. und das ist gut so, denn Corona ist noch nicht vorbei. Ja sie hat uns wieder voll im Griff.
Also was bleibt. Mein Treffen mit Mutti im WhatsApp, Walken in den Herbst hinein. Masken und Abstand halten und hoffen, dass die Menschen die wir lieben auch noch da sind, wenn Corona uns verlassen hat. Meine lieben Freunde, ich bitte euch, passt auf euch auf und bleibt gesund.
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