Wer denkt, das sei eine erfundene Geschichte, der irrt! Sie ist wahr und jeder der sie liest, wird dies erkennen.Ich war ein Junges von Borki, die sich nebst mir, noch um sechs weitere ihrer Kinder kümmern musste. Als wir geboren waren, bestand unsere einzige Tätigkeit darin, an die Quelle zu kommen, die uns versorgte. Da lagen wir nun, Seite an Seite an den Zitzen unserer Mutter, quietschend vor Entrüstung, wenn unser Mund sie nicht sogleich fand und schmatzten voller Vergnügen, wenn es uns gelungen war, richtig anzudocken. Die ersten Wochen vergingen, ein Tag wie der andere. Wir kuschelten im duftendem Heu an der Seite unserer Mutter, schliefen die meiste Zeit oder tranken an ihrer Brust, diese köstliche Nahrung, die sie uns reichlich darbot. Unser Raum war begrenzt. da gab es nicht viel zu entdecken, doch er war groß genug, dass unsere Mutter aufstehen und wir hinter ihr herlaufen konnten, wenn sie sich von unserem Bett zu ihrem Futterplatz bewegte. Ihr habt es sicher schon raus gefunden. Wir waren eine kleine Schweine-Familie. Mehrmals am Tage kam eines dieser komischen Wesen in unser Heim, um nach uns zu schauen. Unsere Stube wurde sauber gemacht, frisches Stroh und Heu aufgeschüttet und der Futtertrog unserer Mutter sauber gemacht und mit frischem Futter aufgefüllt.
Es gab kleinere und größere von dieser Art, die uns besuchten. Borki erzählte uns, die kleinen sind ihre Kinder, so wie ihr meine Kinder seid. Meistens setzten sie sich zu uns ins frische Stroh, hoben uns auf, drückten und streichelten uns. Sie lachten, wenn wir vor Vergnügen quietschten, ja die Freude war wohl auf beiden Seiten. Es kam der Tag, da wurde das Gatter zu unserer Stube geöffnet. Unsere Mutter voran und wir hinterher, so verließen wir zum ersten Mal unser Heim. Helles Licht blendete mich und ich schloss erschrocken meine Augen. Doch kleine Ferkel sind wie kleine Kinder, sie sind neugierig. So machte ich wieder meine Augen auf und beobachtete voller Staunen meine neue Umgebung. So sah also der Himmel aus. So fühlte sich das Sonnenlicht an. Es war herrlich!
Mutter hatte uns schon viel von dieser schönen Welt da draußen erzählt. Nun durften wir sie kennen lernen. Zaghaft folgte ich den anderen auf die grüne Matte, das also war Gras. Es kitzelte am Bauch und es duftete herrlich. Die riesigen Dinger die da herum standen und mich erschreckten, waren Bäume. Als ich bemerkte, dass sie sich nicht bewegten wurde ich mutiger. So erging es auch meinen Geschwistern. Schon nach kurzer Zeit tobten wir durch das Gras und erkundeten diese für uns, neue Welt. Unsere Mutter ließ uns machen. Für diesen Tag wollte sie noch nicht mit ihrem Unterricht beginnen. Dieser Tag gehörte allein dem Spiel und dem damit verbundenen Spaß.
Als wir müde und hungrig, uns nach ihr umsahen, lag sie ausgestreckt im Schatten eines Baumes und schien auf uns zu warten. Wir eilten zu ihr, suchten unsere Futterquelle und bald schon war nur mehr das Schmatzen unserer kleinen Mäuler, und hin und wieder das zufriedene Grunzen unserer Mutter, zu hören. Danach lagen wir an ihrem Körper langgestreckt mit vollen Bäuchen und schliefen. Wunderbare Träume gaukelten mir Bilder von Blumen und herum schwirrenden Schmetterlingen, denen ich hinterher jagte. Von diesem, Tag an verbrachten wir die meiste Zeit auf der Wiese. Mutter lehrte uns, unsere Nase zu gebrauchen. Bald schon spürten wir Würmer und Insekten auf und erschreckten die Mäuse in ihren Löchern. Am hinteren Ende der Wiese war eine sumpfige Stelle, wo wir uns suhlten. Es war herrlich sich in der nassen Erde zu rollen. Wir bemerkten sehr schnell, dass das auch ein Schutz gegen die lästigen Insekten war, die uns dann nicht mehr so arg plagten. Wir tranken nun nicht mehr so oft bei unserer Mutter, sondern nahmen das Futter, welches immer in einem Trog für uns zubereitet wurde. So vergingen die Tage und Monate. Wir waren nun fast so groß wie unsere Mutter. Wir wussten in der Zwischenzeit, dass es Menschen waren, die für uns sorgten. Die uns von Zeit zu Zeit mit einem Schlauch nass spritzten, sodass wir rosig und ohne Schmutz in der Sonne glänzten. Wir hatten jedes Mal unseren Spaß daran. So auch an diesem Tag. Doch es war nicht ein Tag wie die anderen. Nachdem wir sauber waren, wurde unsere Mutter von uns getrennt. Ein großes Ungetüm rollte mit lautem Geknatter auf die Wiese. Es kamen zwei Menschen, die wir nicht kannten, auf uns zu. In ihren Händen hielten sie lange Stöcke mit denen sie uns auf das Ungetüm zu jagten. Ob wir wollten oder nicht, der einzige freie Weg war in das Ungetüm, welches hinter uns geschlossen wurde. Wir zitterten vor Angst und weinten und riefen verzweifelt nach unserer Mutter. Sie gab uns Antwort, doch helfen konnte sie uns nicht. Die Menschen, die für uns gesorgt hatten, sahen wir nicht mehr. Das Ungetüm rollte mit uns fort. Durch Öffnungen sahen wir die Landschaft an uns vorbei jagen. Um nicht umzufallen legten wir uns auf den Boden. Mein Herz flatterte noch, und ich wimmerte leise vor mich hin. Auch meine Geschwister waren ruhiger geworden. Wir drückten unsere Nasen an die Holzwände. Die Wiesen wurden weniger. Immer mehr Häuser zogen an uns vorbei. Die Luft roch anders. Der Duft von Blumen, Gras und Bäumen, war nicht mehr vorhanden. Dann stand das Ungetüm still. Die Menschen öffneten unser Gefängnis, es waren nun vier an der Zahl. Einer kam und packte meinen Bruder neben mir. Ich hörte einen dumpfen Knall, mein Bruder sackte zusammen und wurde von einem anderen Menschen fortgezogen. Ich schrie nach meinem Bruder und meine Geschwister taten es mir gleich. Nun ging alles sehr schnell. Ich hörte noch den Knall, spürte den Schmerz, meine Beine wurden weich, dann war es vorbei. Ich befand mich plötzlich in der Luft, sah hinunter auf meinen Körper, sah das Blut von mir und meinen Geschwistern und sah wie wir in einen Raum geschafft wurden. Zwei Menschen hängten uns kopfüber an zwei Haken, schlitzten unsere Bäuche auf und unsere Gedärme fielen auf den Boden. Ich spürte einen leichten Hauch an meiner Seite und bemerkte, auch meine Geschwister hatten sich zu mir gesellt. So sahen wir zusammen zu, was die Menschen mit unseren Körpern machten. Meine Geschwister wollten fort von diesem schrecklichen Ort und flehten mich an, ihnen zu folgen. Doch ich konnte nicht, nein ich wollte einfach alles sehen. Ich sah, wie die Menschen unsere Körper teilten, sah wie sie die Haut von unserem Fleisch lösten und sie in die Ecke warfen. Später kam ein Mensch tat diese Häute in einen Behälter und trug ihn fort. Ich entschloss mich ihm zu folgen. Er lud den Behälter auf ein kleineres Gefährt und fuhr davon. Es war ganz leicht ihm zu folgen, er bemerkte mich nicht einmal. Wieder ging es an vielen Häusern vorbei, bevor er wieder anhielt. In der Luft war ein furchtbarer Gestank. Der Mann trug den Behälter zu einem Trog und lehrte die Häute hinein. Da lag nun meine Haut und die meiner Geschwister mit vielen anderen und warteten auf das, was nun weiter geschehen würde. Ich beschloss da zu bleiben. Ich wollte sehen, was mit meiner Haut passierte. Und so war es. Viele Tage dauerte der Prozess. Meine Haut wurde gereinigt, geschabt und immer wieder bearbeitet. Zwischendurch lag sie in einer Art Bad, wurde wieder bearbeitet und getrocknet . Ich konnte fast nicht glauben, als ich das Ergebnis sah, dass das meine Haut gewesen war. Sie glänzte in einem wunderbaren Rot, rot wie das Blut, welches wir verloren hatten. Doch sie war es. Ich war die ganze Zeit dabei. Viele Menschen hatten sie in ihren Händen. Zu guter Letzt wurde ich in einer großen Halle auf einen Tisch gelegt, zugeschnitten und an einer Maschine wieder zusammengenäht. Meine Haut war ein wunderschöner roter Behälter geworden. Dieser wurde nach einigen Tagen mit anderen, in den verschiedensten Farben und Größen, in ein Gefährt geladen, welchem ich folgte. Ich wollte unbedingt wissen, was nun weiter geschah. Diese Fahrt dauerte nun nicht mehr allzulange. Der Mensch trug diese Behälter in ein großes Haus mit einer langen Wand, wo man hindurch sehen konnte. Dahinter waren wunderbare Dinge ausgestellt. So wie sie aussahen waren alle aus Haut gemacht. Die meisten Dinge standen oder lagen in Regalen. Jetzt hatte ein Mensch meine Haut in den Händen. Er lächelte, ging mit ihr zu der durchsichtigen Wand und stellte sie ab. Da stand sie nun, meine Haut. Jeder Mensch der vorbei kam, konnte sie sehen. Ich wollte noch einige Zeit bei ihr bleiben, bevor ich sie auf immer verließ um meinen Geschwistern zu folgen.
Es vergingen ein Tag, zwei Tage, da kam ein kleiner Mensch an der Hand seiner Mutter. Beide blieben vor der durchsichtigen Wand stehen. Der kleine Mensch deutete auf meine Haut und rief. “Mami, Mami, diese rote Schultasche möchte ich haben.” Die Mutter ging mit ihrem Kind in das Haus, und kaufte die Schultasche. Voller Stolz band sie der kleine Mensch auf seinen Rücken. Ich war glücklich. Nun wusste ich, meine Haut war eine Schultasche geworden und dieser kleine Mensch liebte sie. Ich begleitete beide noch in ihr Heim. Der kleine Mensch stellte die Schultasche am Abend neben seinem Bett. Streichelte ganz zart über das glänzende Leder und flüsterte, “du wirst mich nun die nächsten Jahre begleiten.” Dann sprang er in sein Bett und schloss glücklich seine Augen. Im Traum erlebte er die Geschichte seiner Schultasche. Er sah nur die glückliche Zeit, als seine Schultasche noch ein kleines Ferkel war. Diesen Traum habe ich ihm geschenkt, bevor ich mich verabschiedete.
Ich fühlte mich leicht, nun war ich richtig frei, nun konnte ich endlich zu meinen Geschwistern, die bestimmt schon sehnsüchtig auf mich warteten.
das ist eine Geschichte mit vielen kleinen Wahrheiten.
Sehr gut geschrieben.
Viele Grüße von Lilofee
Danke liebe Lilofee. Ich habe diese Geschichte so ähnlich vor über 40 Jahren für meine Schwester geschrieben. Sie musste einen Aufsatz schreiben, sass schon mehr als eine Stunde vor einem lehren Blatt. Da viel mir spontan diese Geschichte ein. Damals war sie kürzer. Leider ist das Original nicht mehr in meinem Besitz. Doch es war lange Zeit in der Schule zu lesen. Ich wollte die Geschichte schon lange wieder mal aufschreiben. Jetzt habe ich es gemacht. Dafür ist sie doppelt so lang geworden. Es grüsst Dich herzlich, Renate
Hallo Renate,
die Geschichte habe ich mir noch mal vorgenommen.
Eigentlich finde ich den mittleren Teil zu realistisch und grausam, aber das
gehört wohl dazu.
Du musst wissen, ich bin ein Tierschützer und setze mich für unnötiges Töten und artgerechte Haltung der Tiere ein. Auch bin ich gegen jede Art von Käfig- und Zootieren, da man ihnen die Freiheit raubt.
Ein neues Gedicht findest du auf meiner Gedichteseite.
Viele Grüße von Lilofee
Liebe Lilofee, ja die Geschichte ist realistisch und grausam im mittleren Teil. Doch die Wahrheit ist meistens grausam. Es freut mich zu lesen, dass Du Tierschützerin bist. Für mich hat jedes Lebewesen eine Seele. Ich habe diese Geschichte von der Sicht der Seele des Schweinchens aus erzählt. Viele Menschen sind der Meinung, dass sie die Tiere lieben und doch kaufen sie Fleisch von Tieren, das aus reinen Tierfabriken stammt. Sie kaufen Eier und Poulet aus Käfighaltungen und dergleichen. Ich hatte auch vor vielen Jahren meine Eier von einer Hühnerfarm gekauft. Doch eines Tages brauchte ich Hühnermist für meine Rosen, welchen ich in der Hühnerfarm holte. Da hatte ich das erste Mal Gelegenheit in so eine Hühnerfarm mit Käfighaltung rein zu schauen. Ich war entsetzt. Seit diesem Tag habe ich keine Eier mehr dort gekauft, obzwar sie gross, schön und erste Qualität waren. Ich kaufe heute meine Eier auf einem Bauernhof, wo die Hühner Gelegenheit haben ins Freie zu kommen, wann immer sie es wollen. Wenn Du mein Buch gelesen hast, kannst Du Dich sicher daran erinnern, dass ich bei meiner Patin im Fleischgeschäft gearbeitet habe. Jede Woche, wenn die Tiere geliefert wurden, litt ich Höllenqualen. Manchen habe ich in die Augen geschaut, Minuten bevor sie hinter der Tür zur Schlachtbank verschwanden. Ich sah ihre Trauer und fühlte ihren Schmerz. Es ist Tatsache, dass ich noch immer die Schreie der Schweine in den Ohren höre, wenn sie vom Lastwagen abgeladen und getötet wurden. Heutzutage wird uns gesagt, es wäre alles humaner. Doch ist es wirklich so?
Die Tötung selbst mag es wohl sein. Dafür ist jedoch die Sicht der Menschen grausamer geworden. Das Tier wurde zu einer Ware, zu einem „Es“ deklariert. Einzig Hunde, Katzen und anderes Spielzeug der Menschen, werden gehätschelt und viel Geld dafür ausgegeben. Ein wahnsinnsgrosser Wirtschaftsmarkt, der sich da aufgetan hat. Trotz der grossen Bemühungen vieler Menschen, hat sich nicht viel in den Gedanken der einzelnen geändert. Es gibt noch immer Tiertransporte, Käfighaltung und Gitter und Spaltenböden.
Ich freue mich auch sehr, in Dir eine Seelenverwandte gefunden zu haben. Herzliche Grüsse, Renate
Was aus so ein Ferkelchen alles entsteht,schön geschrieben ich bin auf den Dorf groß geworden wir haben auch immer Geschlachtet.
Ruthi 🙂
Hallo liebe Ruthi, Ich habe diese Geschichte aufgeschrieben, nach meinen Erkenntnissen vor mehr als 40 Jahren. Bei uns im Dorf wurden die Schweine noch im Auslauf gehalten. Meistens wurde die Wiese mit den Obstbäumen dafür verwendet. Jedenfalls waren damals noch keine Mastställe mit Lochblech, jedenfalls nicht in unserem Dorf. Zur damaligen Zeit waren die meisten Schultaschen aus Schweinsleder. Darum kam mir der Gedanke zu dieser Geschichte und ich liess sie von der Seele des Schweines erzählen. Ich habe sie nur aufgeschrieben.:) Es grüsst Dich ganz herzlich, Renate
eine schöne, aber irgendwie auch nachdenklich machende Geschichte, wie der Mensch aus der Sicht des Ferkels mit den Tieren umgeht, erst hoch päppeln und dann vernichten-vernichten ist falsch in einen anderen Zustand bringen und damit wie auch immer, dem Menschen Freude machen, man braucht schon Phantasie, um sich das so auszudenken und zu formulieren, einfach toll gemacht, lieben Gruß , KLaus
Lieber Klaus, das waren Tatsachen. Vor mehr als 40 Jahren waren die Schultaschen meistens aus Schweinsleder. Die Schweine durften wie die Rinder auf die Koppel, meistens in Obstgärten. DieTötung war schrecklich. Es ging zwar ziemlich schnell, doch ihre Angstschreie klingen heute noch in meinen Ohren. Da die Seele des Schweinchens die Geschichte erzählt, ist es nicht verwunderlich, dass es leichter von dieser Welt Abschied nahm, als es erkannte, dass etwas von ihm zurückblieb, was von einem Kind geliebt wird.
Heutzutage steigen die Fleischberge ins Unermessliche, doch zurück bleibt keine Erinnerung. Jedenfalls hierzulande ist die Herstellung von Schweinsleder unrentabel.
Herzliche Grüsse, Renate
Hallo liebe Renate,eine herzige Geschichte,die mich jedoch auch etwas traurig macht,die Ferkelchen in Deiner Geschichte hatten ja noch ein schönes Leben,wenn ich jedoch an die Ferkel und Schweine in so Schweinehöfen denke , wo die Tiere eingepfercht ihr kurzes Leben verbringen müssen und leider ist dies traurige Tatsache.Liebe Grüße Erika
Liebe Erika, ich habe diese Geschichte genau aus diesem Grunde so geschrieben. Eigentlich erzählt die Seele des Schweinchens. Ich habe die Geschichte aus meinen Erfahrungen kombiniert. Teils wie sie in meiner Jugendzeit gehalten wurden, sie wurden wirklich in einer Art Koppel gehalten. Dafür war die Tötung grausam. Ich habe es schon in meinem Buch beschrieben, wie sehr mich das damals mitgenommen hat. Ich höre sie heute noch manchmal in meinen Träumen schreien. Diese Geshichte habe ich in kürzerer Form schon vor mehr als 40 Jahren aufgeschrieben. Zur damaligen Zeit waren die Schultaschen noch aus Schweinsleder. Ich bin auch dafür, die Mastbetriebe einzustellen. Für mich müsste kein Tier getötet werden. Ich liebe Pasta mit Gemüse in allen Variationen, Käse und Eier, doch leider auch Fisch. Nur vergessen wir, wie elend die Fische, ja eigentlich alle Meeresfrüchte getötet werden. Hummer in kochendes Wasser…, doch nicht nur der Mensch ist grausam, die ganze Natur macht es uns vor. Fressen und gefressen werden.
Ich weiss, Du denkst wie ich, herzlichst Renate
Diese Geschichte sollten wir unseren Kindern und Enkeln erzählen. Dann würden sie vieleicht auch mehr über unsere Haustiere und ihre Lebensweise nachdenken. So können wir Ihnen auch verständlich machen, dass Tiere eine Seele haben und Schmerz empfinden. Wir brauchen die Tiere um leben zu können und genau deshalb müssen wir sie achten und ihren Schmerz so gering wie möglich halten.
Diese Geschichte ist wunderbar.
Liebe Petra, ja Tiere haben eine Seele wie wir. Es ist vermessen von uns, wenn wir glauben, nur Menschen würden eine Seele haben. Die Seele ist das Leben. Der Körper ist ohne Seele tot.
Wir wissen, wie empfindsam die Seele ist, und doch gehen wir sorglos mit anderen Seelen um. Wir wissen aus Aufzeichnungen wie respektvoll die Menschen mit ihren Haustieren, schon vor Jahrtausenden umgegangen sind. Doch in den letzten hundert Jahren wurde das Haustier immer mehr zum „Es“.
Nicht mehr, als ein Päckchen Zucker, Mehl od. Kaffee, welche wir ja auch lieben. Was ist der Unterschied zwischen Hund, Katze, Zierfische, etc. oder Rinder, Schweine, Hühner, etc. Der einzige Unterschied besteht, die einen dienen als Nahrungsmittel, die anderen sind Luxusartikel. Doch sie sind Bestandteil unserer Produktionsmaschinerie und Kapital das vorzu nachwächst.
Herzliche Grüsse, Renate
Eine tolle Geschichte. Sehr schön geschrieben. Aber sie regt auch zum Nachdenken an. Wie du schon richtig schreibst wurden die Schweine früher auf brutalste Art und Weise getötet. Bolzenschußgeräte waren an der Tagesordnung. Man denkt viel zu wenig über solche Dinge nach. Mein Kompliment für deine Geschichte. L.G. Ludger
Lieber Ludger, danke für Dein Kompliment und danke für Dein like. Es kommt sehr selten in der letzten Zeit. Nun meine Beiträge sind auch nicht kunstvoll in Bildern gestaltet, meine Kunst ist allein mein Schreiben.
Ich denke, Du hast meine Geschichte total verstanden und machst Dir sicher auch Deine Gedanken über so Manches, was in unserem Denken falsch läuft.
Herzliche Grüsse und schönes Wochenende wünsche ich Dir, Renate
Eine wirklich schöne Geschichte Renate ,was die Schweinchen doch für eine glückliche Kindheit hatten ,vielleicht konnte das Schweinchen grad aus diesem Grunde auch damit zurecht kommen als Handtasche zu enden . Heute haben ja die wenigsten Schweine das Glück Himmel ,Sonne und Bäume zusehen . Aber das tolle an deiner Geschichte sind die wechselnden Emotionen die Sie auslöst . Vielen Dank dafür und auch das du mich mal wieder auf deine Seite geführt hast .
Lieben Gruß und weiterhin viel Erfolg wünscht dir der Klaus
Lieber Klaus, danke für Deinen Besuch hier auf meiner Seite. Ja, es gab damals und auch heute gibt sie es wieder Bauernhöfe, wo auch die Schweine das Vergnügen haben, das freie Leben auf einer Wiese zu geniessen. Mich beschäftigt dieses Thema der Fleischproduktion wirklich sehr. Es ist der Schandfleck der Menschheit, Rinder können wenigstens eine kurze Zeit ihres Lebens im Freien verbringen. Doch Kälber, Schweine und Hühner, haben dieses Privileg zum grössten Teil verloren. Milchkühe tragen so schwere Euter, dass sie fast nicht mehr richtig laufen können. Wir sind an einer totalen Ueberproduktion angelangt. Die Preise von Fleisch, Eiern, und Milchprodukten sinken und wie weniger der Bauer für seine Produkte erhält, umso mehr Tiere müssen auf immer weniger Raum, leiden. Und dieser ganze Unfug wird noch vom Staat subventiert. Es ist eine Spiralle, die sich dreht und nie mehr zum Stillstand kommt. Eigentlich gibt es nur einen Weg aus diesem Sog heraus. Die Subventionen müssten gestrichen, die Preise auf ein vernünftiges Niviau gebracht werden. Fallen die Subventionen weg, die ja durch unsere Steuern bezahlt werden, würde durch eine gerechte Steuersenkung jeder Bürger auch einen höheren Kaufpreis „der Produkte“ in Kauf nehmen. Eines müssen wir immer bedenken. Ein Bauer bekommt mehr Suventionen als er durch seine Tierhaltung verdient. Die Subvention geht nach Stückzahl der gehaltenen Tiere. Der Preis für das einzelne Tier, welches an den Schlachthof verkauft wird, deckt fast nicht die Kosten.
Jetzt ist es wieder mal mit mir durch gegangen. Lieber Klaus, ich weiss, dass Du mich verstehst. Herzliche Grüsse und einen schönen Tag, Renate
da muß ich dir gern recht geben ,liebe Renate
es geht der Wirtschaft schon lange nicht mehr um die Nahrungsmittel ,sondern nur noch damit Geld zu verdienen . Leider ist es in meinem Betrieb (in dem ich arbeite) so ,das dort nur billiges (,kein Preiswertes) Fleisch eingekauft wird ,überall wird der Preis gedrückt ,es ist eine Schande . da kann ich sehr gut verstehen das man wütend wird ,und es mit einem durchgeht .
lieben Gruß vom Klaus
Also hatte ich doch recht, als ich meinte, Du würdest mich verstehen.:))
Ich wünsche Dir einen schönen Abend und sende Dir liebe Grüsse, Renate
Hm…was soll ich sagen…..die Gefühle sind grade etwas durcheinander…diese wunderschöne Kindheit,dann der plötzlich Tod und am Ende doch noch ein Ende welches die kleine Schweinchenseele wieder glücklich gemacht hat…….und sie konnte das Glück sogar noch in Form eines Traumes weitergeben……..wenn man überlegt wie alt der Grundgedanke dieser Geschichte schon ist,irgendwie gefällt sie mir,auch wenn da die Schlachthof-szene dabei ist.Aber so ist es nun mal.
Liebe Grüße Elke
Liebe Elke, ja die Schlachthofszene. Doch für mich gehört sie dazu, sonst hätte das Schweinchen seine Geschichte nicht erzählen können. Du kennst mein Buch und darin habe ich geschrieben, wie sehr es mich belastet hat, wenn jede Woche die Schweine auf den Hof gefahren wurden. Da für mich auch die Tiere eine Seele haben, konnte ich mich in sie hineinfühlen. Es waren schmerzliche Erfahrungen und das habe ich wohl hier zum Ausdruck gebracht. Wenn wir unser liebes Fleisch geniessen, vergessen wir, oder denken gar nicht daran, dass wir ein Lebewesen verspeissen. Ein Lebewesen, das es nicht verdient als „Es“, also als Ware betitelt zu werden. Es ist diese Art zu denken, die mich so abstösst. Früher als die Menschen noch Jäger waren, dankten sie dem erlegten Wild, denn dadurch kamen sie ohne zu hungern durch den Winter.
Ganz schlimm wurde es ja erst durch die künstliche Befruchtung und die gezielte Aufzucht. Das bringt nur allein der Mensch fertig.
Herzliche Grüsse, Renate
Liebe Renate, mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Sie ist nicht nur für Kinder sondern auch oder gerade für uns Erwachsene sehr lehrreich. Ja Fantasie gehört dazu. Aber ist es wirklich unsere Fantasie, die uns zu solchen Geschichten die Ideeen liefert? Wer weiß, vielleicht denken Tiere doch, vielleicht sind sie uns Menschen ähnlicher als wir jemals glauben würden. Warum sollte nicht auch ein Schweinchen kurz nach seinem Tod, auf seinen Körper blicken können. Wir Menschen müssen nicht unbedingt die einzige Spezies sein, der so etwas möglich ist oder sein könnte.
In deiner Geschichte kann man zum Schluss die Erleichterung und fast schon Dankbarkeit des kleinen Schweinchens gegenüber dem Menschen herauslesen. Dankbar für die Hege und Pflege in der kurzen Kindheit und Dankbarkeit für den (in seinen Augen) nicht sinnlosen Tod. Ja, es liest sich jetzt seltsam, aber so habe ich deine Geschichte verstanden. Den Mittelteil finde ich auch etwas krass, aber es gehört wohl zur Geschichte dazu, um die Emotionen des kleinen Schweinchens voll nach zu vollziehen.
Übrigens, ich war in meiner Kindheit oft in den Ferien auf dem Bauernhof. Wenn geschlachtet wurde, habe ich mich immer davon geschlichen und bin erst Stunden später wieder aufgetaucht. Ich kann kein Blut sehen, schon von klein auf, außerdem fand ich es furchtbar, durch das Hoftor die Schweine quieken zu hören wenn sie getötet wurden. Ich will eigentlich garnix weiter dazu schreiben.
Eine schöne Geschichte, sie ist voller Gefühl geschrieben.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
GLG Martina
Liebe Martina, in Deinem Kommentar erkenne ich wie so oft, wie ähnlich wir uns sind. Ja, Du hast meine Geschichte vollkommen verstanden. Deine Worte sagen mir, schreib`weiter, wir verstehen Dich! Danke!