Die Zeit verging wie im Flug. Sieben Jahre war Sherbo alt, als er in sein größtes Abenteuer startete. Ich hatte mich für eine Projektarbeit in Rumänien gemeldet. Im Arbeitsteam waren außer mir mit dabei: Alexandra eine Architektin, und drei Ingenieure. Ziel unserer Tätigkeit war Arieseni ein Gebiet im Herzen der Siebenbürgischen Westgebirge. Dieser Landesteil war Dank der grossen Gold und Edelmetall-Vorkommen von alters her besiedelt. Schon die alten Römer wussten dies zu nutzen und bis in unsere Zeit ist dieser Reichtum noch nicht versiegt.
Unser fester Standort war Alba Julia, wo wir im Hotel Cetate Quartier bezogen. Unsere Zimmer waren im 7. Stock und somit hatten wir eine herrliche Aussicht auf den Park und die umliegenden Gebäude. Am ersten Tag lernten wir die Leute kennen, die uns zur Seite standen und deren Büro-Räumlichkeiten wir benutzen konnten. Eigentlich war die erste Woche voll mit Terminen und Besprechungen, sowie dem Kennenlernen dieser schönen alten Stadt. Es war am Morgen des zweiten oder dritten Tages, als Alexandra ganz verstört vom Morgenspaziergang zurück kam, den sie mit Sherbo angetreten hatte. Es war ihr Wunsch, mit ihm am Morgen Gassi zu gehen. Hatte sie doch selbst einen Hund, den sie leider nicht mitnehmen konnte, da er schon alt war und die Strapazen dieser Reise nicht gut vertragen hätte. So blieb er bei ihren Eltern. Nun, Alexandra kam allein zurück. Sherbo war mit den wild lebenden Hunden, die sich im Park herum trieben, mitgelaufen. Ich war entsetzt, hatten wir doch am Tag davor, mit einigen Hunden schon Bekanntschaft im Park gemacht. Eine riesige graue Dogge war wie es schien der Boss.
„Wir müssen ihn suchen“, war alles was ich im Moment heraus brachte. Schnell zog ich mir eine Jacke an und wir machten uns auf den Weg. Wir gingen die Strecke ab, die Alexandra mit Sherbo kurz davor gelaufen war. Die Hunde waren fort, von Sherbo keine Spur. Nach gut einer Stunde gaben wir die Suche auf. Im Hotel sagte uns der Portier, Die Hunde lebten im inneren Ring der Stadtmauer, der früher vom Militär genutzt wurde. Es hätte keinen Zweck in dort zu suchen. Wir könnten nur warten, und hoffen, dass er von selbst zurückkommt. Das waren wohl die längsten Stunden, die ich bis dahin erlebt hatte.
Wir gaben unseren Kollegen Bescheid, und auch sie waren der Meinung, wir sollten im Zimmer bleiben und abwarten.
Stunde um Stunde verging. Ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt, Sherbo lebend wieder zu sehen. Dann, ein kurzes verhaltenes Bellen. Wir stürmten beide zur Zimmertür, und rissen sie auf. Da stand Sherbo, wedelte mit dem Schwanz, blickte treuherzig zu uns auf und spazierte an uns vorbei ins Zimmer als wäre nichts passiert. Alexandra und mir viel ein Stein vom Herzen, wir waren einfach glücklich. Und Sherbo wunderte sich wohl darüber, warum wir Tränen in den Augen hatten.
Später hat uns der Portier erzählt, Sherbo sei auf das Hotel, durch die offene Tür zum Lift gelaufen und hat davor gewartet. Der Portier holte den Lift, Sherbo ging hinein, der Portier drückte den 7.Stock und Sherbo fuhr hinauf und spazierte durch die sich öffnende Lift Tür zu unserem Zimmer. Ganz einfach so. Da soll einer sagen, Hunde seien nicht klug.
Was wir damals noch nicht wussten war: Sherbo hat seine große Liebe gefunden. Ja, auch das gibt es bei Hunden. Doch sollte noch viel passieren, bevor ich dies erkannte.
hat mir sehr gefallen, alles Gute wünsche ich für Heute, Klaus
Lieber Klaus, es freut mich, dass es Dir gefallen hat. Und ich hoffe, bald wieder etwas Neues zu verfassen. Der Wille wäre ja da, doch kann ich nur Nachts an den PC. Der Tag gehört meiner Mutter die ja nun wieder bei mir zu besuch ist und bald ihren 95. Geburtstag feiert. Trotzdem werde ich auch weiterhin kurz Deine tollen Beiträge lesen, auch wenn ich nicht immer meinen Kommentar dazu schreibe. Ich hoffe Du verzeihst es mir. Doch Deine Seite ist wirklich einmalig. Ich werde Dich jetzt gleich besuchen. 🙂 Liebe Grüsse Renate
das hat mir richtig gut getan, Klaus
[…] über Sherbo, und sein erstes Abenteuer in Rumänien […]
Lieber Heinz, es ist mir eine große Freude, dass Du mich nach so langer Abwesenheit noch immer begleitest. Ich habe mir fest vorgenommen, von nun an wieder mehr aktiv zu sein. Im Moment habe ich wieder meine Mutter bei mir. Sie wird in diesem Monat 95 Jahre jung und wollte wieder zu mir. Meine Schwägerin und mein Neffe haben sie am Gründonnerstag von der Steiermark hier her in die Schweiz gefahren. Also muss ich sehen, wie das mit dem Aktiv sein so hin kommt. Meistens kann ich nur in der Nacht an den PC. Aber Mutter hat man nur Eine, und es macht mir Freude, diese Zeit noch mit ihr zu verbringen. Es grüsst Dich herzlichst, Renate