
Ich nehme dieses Bild, welches ich von einer lieben Freundin erhalten habe, als Omen, “Alles wird gut!” Die letzten Wochen hatte ich diesen Optimismus schon fast verloren. Ich sah meinen Traum zerrinnen, zerplatzen wie eine Seifenblase im Wind. Warum das, werden sich viele meiner Freunde fragen. Nun, ich werde es euch erzählen.
Vor nunmehr 11 Monaten habe ich meine Autorenseite hier bei WordPress eröffnet. In dieser Zeit durfte ich viele liebe Menschen kennenlernen und einige von euch wurden meine Freunde. Ihr habt mich auf meinen Weg begleitet und ich danke euch von Herzen dafür.
Drei Jahre sind es her, seit ich mich im dunklem Tal des Vergessens befand, von wo mich “mein Traum”, zurückholte. Ich fing an zu schreiben. Es war für mich die beste Medizin. Kein Arzt hätte es besser gekonnt. Ich schrieb nicht die Geschichten auf, die ich mir eigentlich immer vorstellte zu schreiben, sondern ich begann mein Leben aufzuschreiben. Seite um Seite füllte sich und als ich schon mehr als 200 Seiten geschrieben hatte, fing ich an, Abschnitte davon in Foren einzustellen. Das Echo war positiv, also schrieb ich an der Geschichte weiter.
Mein nächstes Ziel war, einen Verlag zu finden. Ich hatte den Mut und schrieb Europaring an, von dem auch meine meisten Bücher in meinen Regalen sind. Schon ab 1964 war ich Kunde bei diesem Verlag. Auf der Europaring-Seite zwischengeschaltet fand ich auch die Anzeige von einem Verlag der neue Autoren suchte. Also schrieb ich auch ihn an. Beiden Schreiben legte ich mein Manuskript bei.
Danach begann das große Warten. In dieser Zeit richtete ich mir eine Seite bei PoD.de ein und begann mein Skript zu bearbeiten. Ich dachte sogar daran, wenn ich keine Antwort bekomme, mein Buch mit BoD.de, den Erben Gutenbergs, auf den Markt zu bringen.
Vier Wochen später erhielt ich ein Mail vom Verlag. Es enthielt ein Gutachten über mein Manuskript, welches mir die Tränen der Freude in die Augen trieb. So eine positive Antwort hatte ich wirklich nicht erwartet. Mit dabei waren am Mail angehängt die Verlagsgeschichte (mehr als 80 Seiten) und der Vertrag. Ich muss ehrlich zugeben, ich war beeindruckt. Der Vertrag war bis ins letzte Detail ausgearbeitet und so überzeugend aufgesetzt, dass mich nicht mal die zusätzliche Forderung einer Mitfinanzierung abschreckte. Man muss wohl sehr jung oder aber auch sehr alt sein, um so zu denken.
Ich überschlug die Kosten und entschied mich mein Manuskript zu teilen. Also, das erste Buch mit 250 Seiten zu bringen. Das würde mich umgerechnet Fr.4’500.– in Schweizer Franken kosten. Diesen Betrag war ich Willens, für meinen Traum als Autorin anerkannt zu werden, zu bezahlen. Mit dazu beigetragen hat wohl auch das Schreiben vom Europaring, wo mir mitgeteilt wurde, dass Europaring nicht selber Bücher verlegt, sondern diese nur in Lizenz kaufen. Sie schrieben mir, dass mein Manuskript gute Chancen hätte, als Buch Erfolg zu haben. Also was tat ich, ich suchte nicht mehr weiter im Internet, nachdem ich auch erfahren hatte, dass viele Newcomers auch für ihr erstes Buch bezahlen mussten. Ich unterschrieb den Vertrag.
Meinen ersten Frust erlebte ich, als mein Buch nicht wie vereinbart nach 4 bis 6 Monaten auf den Markt kam, sondern erst nach fast 9 Monaten. Doch das war vergessen in dem Augenblick, als ich erfuhr, mein Buch ist auf dem Markt. Es war ein berauschender, glücklicher Moment für mich, mein erstes Buch in den Händen zu halten.
Band 2 hatte ich in der Zwischenzeit auch fertig geschrieben. Mein Gedanke war, –es mit den Einnahmen vom ersten Band zu finanzieren. Ja, ich hatte wirklich diesen Gedanken, Gott verzeihe mir, –dass das möglich wäre. Der Preis des Buches war ja nicht hoch. Und wie mir versichert wurde, würde mein Buch in über 1000 Internetshops zu kaufen sein. Ich dachte, wenn nur zwei oder drei Bücher in jedem Shop gekauft würden, könnte es möglich sein, Band 2 zu finanzieren. Ich setzte so große Hoffnungen in den Verlag, ich wollte meinen weiteren Weg mit ihm gehen.
Auf meine diesbezügliche Anfrage an den Verlag mit beigefügtem Manuskript von Band 2, bekam ich als Antwort wieder ein Gutachten, sowie einen Folgevertrag zugeschickt. Doch auch hier wieder mit denselben Kosten. Auf meine Frage, zwecks Verrechnung mit Band 1, hieß es, “da müssten wir abwarten.” Also wartete ich.
Meine Hoffnung stieg wieder, als ich erfuhr, dass mein Buch bei Amazon das zweite Mal den Rang unter 100’000 hatte, bis jetzt passierte das 4x. Seit November ist es, wenn man bei Amazon unter dem Verlagsnamen nachliest, immer unter den ersten drei Rängen. Heute war es wieder auf Platz 1.
Im Februar versuchte ich wieder vom Verlag zu erfahren, wie hoch die Verkaufszahlen für das Jahr 2011 nun eigentlich waren. Ich bekam als Antwort, sie könnten mir keine Zahlen nennen, ich müsste auf die Abrechnung warten. Was ich jedoch bekam, war ein neuer Vertrag zum unterschreiben für Band 2. Die Erstauflage war von 2000 auf 5000 Exemplare erhöht worden. Nun, dies ließ den Gedanken keimen, dass mein Buch sich doch gut verkaufen würde, sonst kämen sie ja nicht auf die Idee, die Erstauflage von Band 2, um 3000 Stück zu erhöhen, oder?
Obzwar ich diesen Gedanken hegte, er war ja Balsam für mein Herz, ließ ich mich trotzdem nicht dazu verleiten, den Vertrag zu unterschreiben. Außerdem habe ich Gottseidank gute Freunde, die mir auch rieten, einfach abzuwarten.
Am 26. März entschloss ich mich nochmals, bei meinem Verlag anzurufen. Man sagte mir wieder, sie könnten mir keine Auskunft geben. Als ich sagte, dass gemäß Vertrag eigentlich die schriftliche Benachrichtigung fällig sei, erklärte man mir, man wolle es nachprüfen. Am Nachmittag benachrichtigte mich ein Kollege, unsere Abrechnung wäre da. Ich schaute bei meinen Mails nach und wirklich, sie war da.
So großartig der Vertrag ausgefertigt war, so unübersichtlich und knapp war die Abrechnung gehalten. Doch es war ja auch nicht nötig sie übersichtlicher zu gestalten, bei dieser Summe! 
9 Bücher wurden in einem halben Jahr im ganzen Internet verkauft.
Mein Honorar sage und schreibe 12.34 Euro
Soll ich es glauben, ist es ein Witz ?
Es schockt mich ja nicht allein die Verkaufszahl, nein, was mich so frustriert ist: “Wie kann man Jemanden, dessen Bücher nicht verkauft werden, einen neuen Vertrag anbieten und die Erstauflage von Band 2, auf 5000 Exemplare erhöhen. Kann mir das Jemand erklären. Da müssen einem doch die verrücktesten Gedanken kommen, oder?
Meine Gedanken sind frei! Ich habe meinem Verlag vollkommen vertraut. Doch so ein Spiel macht man nicht. Ich bin wirklich sehr enttäuscht.
Manchmal frage ich mich, ist es das wirklich wert, “meinen Traum zu leben?”
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